Gießen (no). Die Internationale Liste mit dem Pohlheimer Tim van Slobbe an der Spitze bleibt auch künftig im Ausländerbeirat des Kreises Gießen stärkste Kraft. Am gestrigen Dienstag gegen 15 Uhr stand das vorläufige amtliche Endergebnis der Neuwahlen fest. Nachdem es am Sonntag nur einen Trend gegeben hatte, waren dann auch die kumulierend und panaschierend ausgefüllten Wahlzettel ausgezählt.
Von 23 359 Wahlberechtigten waren exakt fünf Prozent zur Wahl gegangen, hatten 17 677 Stimmen abgegeben. Drei mehr als 9000 davon entfielen auf die Internationale Liste, was einem Anteil von 50,9 Prozent entspricht. Die Aktive Interkulturelle Liste (AIL), angeführt von dem Gießener Lehrer Abderrahim En Nosse, einem Marokkaner, kam auf 44,5 Prozent der Stimmen, die Kurdistan-Liste mit Spitzenkandidatin Melek Adigüzel erhielt 4,5 Prozent. Ihre besten Ergebnisse erzielte die Internationale Liste im ländlichen Raum des Landkreises, vor allem in der Mitte, im Osten und im Süden. Die AIL war vor allem in der Kreisstadt stärkste Kraft.
"Ich freue mich extrem darüber, dass 1161 Menschen zur Wahl gegangen sind", sagte Tim van Slobbe, der in der vergangenen Legislaturperiode Vorsitzender des Kreisausländerbeirates war. Die Internationale Liste habe als Team gewonnen, an sie fallen elf Sitze. Neun Sitze gehen an die AIL, ein Sitz an die Kurdistan-Liste.
Gestern Abend trafen sich die Kandidaten der Internationalen Liste in Gießen, um die Kreisausländerbeiratswahl auszuwerten. Van Slobbe kündigte im Gespräch mit der Gießener Allgemeinen Zeitung an, dass er sich erneut als Vorsitzender bewerben werde. Die Entscheidung darüber treffen die gewählten Kandidaten der Internationalen Liste. Zur viel diskutierten niedrigen Wahlbeteiligung auch im Landkreis (4,97 Prozent) kündigte Tim van Slobbe eine Stellungnahme an, die er nach Auswertung der Wahlergebnisse schreiben will.
Gießener Allgemeine, 02.12.2015