Kreis-Ausländerbeiratswahl wirft Schatten vorausGießen (no). Um das gedeihliche Miteinander der aktuellen Akteure zu fördern, um die Rolle der Frauen bei gesellschaftlichen Fragen zu Migration und Integration zu unterstreichen und um die Öffentlichkeitsarbeit für die Ausländerbeiratswahl am 7. November offiziell in Gang zu setzen, hatten der Ausländerbeirat des Landkreises und die Kreistagsabgeordnete Isabel de Jesús-Domicke (CDU) für Samstag alle ausländischen Frauen zu einer Garten-Wahlparty nach Watzenborn-Steinberg in die Sudetenlandstraße eingeladen.
Ansatz: In zwangloser Runde sollte frau sich über die Arbeit des Beirates und über die Wahl informieren, sich unter anderem mit Kandidatinnen unterhalten.
Unter den Gästen waren Landrätin Anita Schneider und der Kreis-Dezernent für Integration, Dirk Haas (beide SPD), sowie der Pohlheimer CDU-Politiker Reinhard Peter. Selbstredend die Vorsitzende des amtierenden Gremiums, die Französin Françoise Hönle aus Lich, und KAB-Geschäftsführerin Markéta Roska.
Bewerbungsschluss am 2. September, 18 Uhr
An einem Stand habe man Informationsmaterial zur Ausländerbeiratswahl vorgehalten, und die Besucherinnen hätten eifrig mit Möglichkeit genutzt, mit Bewerberinnen - darunter Maria Alves und Briget Itugbu - ins Gespräch zu kommen. Parallel hierzu habe zumindest die »Internationale Liste« auf dem Stadtfest in Gießen Wahlwerbung betrieben. Wie Roska weiter sagte, werden die Bewerberlisten in Kürze auf der Seite www.kab-giessen.de im Netz veröffentlicht. Zunächst sei hierzu der Bewerbungsschluss abzuwarten. Im übrigen, so die Geschäftsführerin, werbe man 2010 verstärkt für die Briefwahl.
Die Kanidatenlisten müssen bis zum 2. September um 18 Uhr bei Kreiswahlleiter Ulrich Monz in Gießen am Bachweg eingegangen sein, sagte dessen Stellvertreter Ingo Happel am Montag auf Anfrage. Im Oktober würden die Wahlbenachrichtigungen versendet.
Wahlberechtigt sind rund 17 000 Ausländer, davon knapp die Hälfte in der Stadt Gießen, wo zudem - wie in wenigen Kreisgemeinden auch - ein kommunaler Ausländerbeirat gewählt wird. Wahllokale würden in Gießen (mehrere), Buseck, Hungen, Laubach, Linden, Lollar, Pohlheim, Staufenberg und Wettenberg eingerichtet. Die kleinräumliche Zusammenfassung erfolge auch, so Happel, um bei zu geringer Wahlbeteiligung das Wahlgeheimnis wahren zu können.
Bei der vergangenen Wahl 2005 hatte die Beteiligung kreisweit bei 6,9 Prozent gelegen. Die Internationale Liste hatte mit 78,6 Prozent 16 Mandate errungen, die Kurdistan-Liste mit 21,4 Prozent vier Mandate.
Gießener Anzeiger, 25.08.2010