Projekte für fast alle Lebenslagen
SITZUNG Kreisausländerbeirat informierte sich über verschiedene Förderungsmöglichkeiten im Bereich Arbeit und Bildung
KREIS GIESSEN (atb). „So gutes Essen und Trinken hatten wir noch nie gehabt.“ Tim van Slobbe, Vorsitzender des Ausländerbeirates des Landkreises Gießen war von der Eröffnung der Sitzung des Kreisausländerbeirates begeistert. Die Mitarbeiter von Zaug im Kiesweg hatten verschiedene leckere Gebäcke und Getränke aufgebaut.
Nicole Brinkmann begrüßte die Gäste. Dann wurden in Kurzreferaten verschiedene Projekte vorgestellt. Anastasia Müller sprach über die neuen Beratungs- und Qualifizierungsangebote der Zaug Kausa Servicestelle. Dabei geht es um Beratung Jugendlicher und ihrer Eltern mit Migrationshintergrund. Beraten wird vor allem über die duale Ausbildung. Es geht darum einen Ausbildungsplatz zu finden.
Im Projekt „Zusammen unterwegs“ richtet sich Zaug speziell an Mütter mit Migrationshintergrund. Dazu sprach Frauke Voigt. Semahr Depelkoven berichtete über die Möglichkeit, sich Bildungsabschlüsse aus dem Ausland in Deutschland anerkennen zu lassen und an welche Stellen Betroffene sich wenden können. Die Anerkennung kostet je nach Qualifizierung zwischen 150 Euro und 1500 Euro. Das Projekt heißt „IQ-Qualifizierungsberatung“.
Bircan Urak sprach über betriebliche oder außerbetriebliche Anpassungsqualifizierungen im nicht reglementierten Bereich dualer Ausbildung und über die Unterstützung, Betriebe für eine solche Anpassung zu finden. Stefanie Jöckel stellte „Pro Abschluss“ vor, ein Projekt, das sich an Menschen ohne Berufsausbildung wendet oder solche mit ausländischem Abschluss, der in Deutschland nicht anerkannt wird. Mit der sogenannten „Externenprüfung“ kann man einen Abschluss in Deutschland machen. Das Projekt „Integration Move – Beratung und Vermittlung von Asylbewerbern in Arbeitsangelegenheiten und Praktika“ erläuterte Britta Strauch. Das Projekt wird komplett vom Landkreis finanziert. „Stille Reserve“ stellte Lena Grizan von der Agentur für Arbeit vor. Dabei geht es um die Fachkräftesicherung. Bei „Stille Reserve“ handelt es sich um Personen, die ihre Arbeit unterbrochen haben, aktuell nicht arbeitssuchend sind, in keiner sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung stehen, aber diese in absehbarer Zeit aufnehmen wollen.
Gießener Anzeiger, 23.04.2015