Ausländerbeirat will für Kreis ein Integrationskonzept
KREIS GIESSEN - (atb). Zentrales Thema des Kreis-Ausländerbeirates war das Integrationskonzept der Stadt Gießen. Die Gießener Stadträtin Astrid Eibelshäuser stellte es vor. Gießen sei in diesem Bereich weiter als der Kreis, leitete Vorsitzender, Tim van Slobbe, ein. Nach Gießen kämen viele Studenten und Fachkräfte aus dem Ausland, zudem geflüchtete Menschen, die sich auch ansiedelten, sagte Eibelshäuser.
Im Konzept wurde die Steigerung der interkulturellen Kompetenz in der Verwaltung, die kontinuierliche Begleitung des Prozesses, die interkulturelle Öffnung, mehr Beschäftigte mit Migrationshintergrund, Verbesserung der Kommunikation und Kundenorientierung, Kooperationen, Vernetzung der unterschiedlichen Dienstleistungen durch eine Anlaufstelle und die Würdigung und Anerkennung des Entschlusses, die deutsche Staatsangehörigkeit anzunehmen, festgelegt.
Es empfiehlt für die Umsetzung Workshops für Mitarbeiter, bedarfsgerechte Trainings und eine zentrale Ansprechperson, außerdem die Einrichtung einer Sprachbörse, einer Steuerungsgruppe, Unterstützung bei der Erstellung mehrsprachigen Informationsmaterials, ein Konzept für ein Zentrum für Migration und Integration und die Fortsetzung der Einbürgerungsempfänge. Akteure sind unter anderem ein Büro für Integration, das auch den Prozess begleitet, alle Ämter, insbesondere das Haupt- und Personalamt, das Job-Center, die Universität, Migrationsberatungsstellen, der Magistrat und der Ausländerbeirat.
Tim van Slobbe wollte wissen, was der Kreis anders machen müsse. Die Stadträtin riet vor allem zu „kleinen Schritten“. Als Stadt habe man unterschiedliche Verwaltungsteile unter einem Dach, wie Schulträger, Ausländerbehörde oder Ähnliches. Da seien Wege möglicherweise kürzer als in einem Landkreis. Haben Kidane, Mitglied des Kreisausländerbeirats merkte zur Verbesserung der Kommunikation an, dass häufig Menschen mit Migrationshintergrund, die etwa zur Ausländerbehörde gingen, über geringe Deutschkenntnisse verfügten. Sie wollte wissen, wie man für die entsprechenden Mitarbeiter mit Übersetzungsmöglichkeiten sorge. Die Ausländerbehörde vergrößere und wandele sich ständig, antwortete Eibelshäuser. Sie erwähnte eine Art Lotsen, die schon in der Wartezone die Themen klärten. Allerdings, so gab sie zu, sei man in der Übersetzung immer noch häufig etwa auf Familienangehörige oder Freunde mit deutschen Sprachkenntnissen angewiesen. Dann ging es um Integrationsstrategien für den ländlichen Raum. Die Beiratsmitglieder waren sich einig, dass viele Punkte des Gießener Konzepts übernommen werden könnten. Der Kreisausländerbeirat möchte, dass ein Integrationskonzept für den Landkreis entwickelt wird. Einstimmig sprachen sie alle Mitglieder dafür aus.