Weltmusiker spielten für Hochwasseropfer in Lang-Göns
„Mark Gillespie Duo“ improvisierte zusammen mit Nader Madjidian und Mehmet Yildiz
LANGGÖNS (ikr). Knapp 400 Buro kamen beim interkulturellen Benefizkonzert zugunsten der Opfer des Hochwasser
in der Nacht auf den 30. Mai in Langgöns zusammen. Zum Abschluss der Spendaktion hatte der Kreisausländerbeirat
in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Langgöns und mit Unterstützung des Musikhauses Heller aus Lich das Konzert
im kleinen Saal des Bürgerhauses Lang-Göns organisiert.
Vier Musikgruppen verzichteten auf ihre Gage und boten
ein familiär konzipiertes Konzert in legerer Atmosphäre, bei dem ganz bewusst viel improvisiert wurde. Leider waren
nur etwas mehr als 40 Zuschauer gekommen, die von den Darbietungen der Künstler zu recht begeistert waren. Das
Konzert hätte mehr Gäste verdient. Bürgermeister Horst Röhrig und der Langgönser Migrationsbeauftragter Josef Drabik
waren neben weiteren Kommunalpolitikern gekommen. Den Konzertauftakt machte das bekannte „Mark Gillespie Duo“
mit dem aus Manchester stammenden und in Gießen ansässigen Engländer Mark Gillespie und dem in Belgien lebenden
Deutschen Tom Drost. Beide kennen sich von Straßenmusik-Festivals, ergänzen sich hervorragend und boten einen höchst
professionellen Auftritt mit schöner, eingängiger Musik. Mit viel Humor, dem Einsatz seiner „Loop-Station“, die mit 80
Instrumenten eine ganze Band ersetzten kann, und seiner markanten Stimme zog Gillespie das Publikum schnell in seinen
Bann. Flötist und Sänger Drost zeigte sich an seinen Instrument ebenso vielseitig. Beide brachten das Publikum zudem mit
lockeren und flotten Sprüchen immer wieder zum Lachen: „Ich habe mir ein Schnitzel bestellt, wenn das gleich kommt, spielt
Mark allein weiter“, kündigte Drost an, was wohl die meisten für einen Scherz hielten. Doch in der Tat kam das Schnitzel und
wurde von dem Musiker am Rande der Bühne in aller Ruhe verspeist, während Mark Gillespie solo „Tears in Heaven“ anstimmte.
Auch der Auftritt des Iraners Nader Madijidian mit einem Teil seiner Trommelgruppe „Die Erde“ kam hervorragend an, ebenso
die Traditionellen türkischen Lieder von Mehmet Yildiz mit seiner Saz, der ebenso wie Madjidian mit Mark Gillespie
improvisierte. Der Kurde Menduh Polat und sein 13-jähriger Begleiter machten kurdische Volksmusik, zwei junge Frauen tanzten
dazu. Die Freude am Musizieren und Singen einte alle Künstler und wurde vom Publikum mit großem Beifall belohnt.
Der Eintritt und Spenden der Zuschauer gingen auf das Spendenkonto zugunsten der Hochwasseropfer. Ein Drittel des
Erlöses seine am Abend verkauften CDs - das waren 100 Euro - spendete das "Mark Gillespie Duo" zusätzlich, so dass knapp
400 Euro zusammenkamen.
Quelle: Gießener Anzeiger, 24.09.2008