Menschenrecht auf Bildung absichtlich verletzt?
Der UN-Sonderbotschafter für das Menschenrecht auf Bildung, Vernor Munoz, hat am 21.03.2007 vor dem Menschenrechtsrat der UN in Genf über das deutsche Schulsystem nur das berichtet, was Migrantenfamilien in Deutschland schon lange wissen: In Deutschland wird das Menschenrecht auf Bildung struktuell verletzt. Asylbewerbern, Flüchtlingen und Kindern ohne Ausweispapiere wird das Recht auf Bildung auch in Hessen vorenthalten.
Das dreigliedrige Schulsystem mit seiner Ausrichtung auf Auslese statt Förderung bietet, so Munoz, für Kinder aus sozial schwachen Familien und Migrantenkindern nicht die gleichen Chancen, wie für ihre Mitschüler aus bildungsnäheren Familien.
Am schlimmsten seien die Nachteile aber für die, die in die Sonder- oder Förderschule abgeschoben werden: Dort ist keine Oase, in der Kinder individuell gefördert werden, sondern eine Sackgasse in die Chancen- und Arbeitslosigkeit.
Der Ausländerbeirat des Landkreises Gießen fordert alle Politiker auf, endlich ernst zu machen mit der dringend notwendigen Umstrukturierung des Schulsystems. Der Kreisausländerbeirat empfiehlt die Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems und der Sonderschulen, und die Integration aller Kinder in einer Gemeinschaftsschule, die ein Lern- und Arbeitsort für alle Kinder und ihre Lehrer sein soll.
(...)