Netzwerk gegen Diskriminierung Hessen schaltet Beschwerdehotline
Ab Mittwoch übernimmt der Kreisausländerbeirat Gießen einmal wöchentlich die hessenweite Beratung
Landkreis Gießen. Geschäftsstellenleiterin Markéta Roska wird ab dem 6. Februar jeden Mittwoch die telefonische Beschwerdehotline des „Netzwerk gegen Diskriminierung Hessen“ betreuen. Sie übernimmt diese Aufgabe im Auftrag des Ausländerbeirats des Landkreises Gießen, der seit Beginn Mitglied im Projekt „Netzwerk gegen Diskriminierung Hessen“ ist. Gefördert wird es durch die Antidiskriminierungsstelle des Bundes.
Ziel des Netzwerks ist es, gegen Diskriminierungen auf Grund von Hautfarbe, Herkunft oder Religionszugehörigkeit vorzugehen und hierfür Anlauf- und Dokumentationsstellen in Hessen zu initiieren. In der zweiten Phase des Projekts sollen ab Sommer 2013 weitere Diskriminierungskriterien, wie Geschlecht, Weltanschauung, sexuelle Ausrichtung, Alter oder Behinderung hinzukommen.
„In einer Sitzung des Ausländerbeirates im Sommer vergangenen Jahres hat Projektleiterin Faridah Shatanawi das Projekt der Antidiskriminierungshotline vorgestellt“, erklärt Markéta Roska die neue Einrichtung. „Der Kreisausländerbeirat hat mich beauftragt, einmal wöchentlich die Betreuung der telefonischen Beschwerdehotline des Netzwerks zu übernehmen.“ Am Mittwoch nun geht es los, dann laufen die Anrufe aus allen hessischen Regionen immer mittwochs in Gießen auf.
Im Fokus der Hotline steht vor allem die Erstberatung. Gemeinsam mit den Betroffenen wird unter anderem besprochen, welche Schritte eingeleitet werden können. Soll ein Rechtsbeistand hinzugezogen werden oder kann das Netzwerk vermittelnd tätig werden? Auch Kontakte zu regionalen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern können vermittelt werden. Diskriminierungsbeschwerden können aber auch einfach nur gemeldet werden – ohne weiteren Beratungsbedarf. Wer gern unerkannt bleiben möchte, kann seinen Erfahrungen auch anonym schildern. Alle Fälle werden dokumentiert und gesammelt und dienen als Grundlage für politische Forderungen und Maßnahmen zur Prävention.
"Durch die Mitarbeit im Netzwerk und die Mitbetreuung der Hotline versprechen wir uns wertvolle Erkenntnisse für die Ausgestaltung unserer Idee einer Antidiskriminierungsstelle für den Landkreis" sagt der Vorsitzende des Gremiums, Tim van Slobbe.
Die telefonische Beschwerde- und Beratungshotline ist unter der Telefonnummer 0611 9899-520 dienstags, mittwochs und donnerstags von 11 bis 12.30 Uhr zu erreichen – die Umschaltung ins Büro des Ausländerbeirates erfolgt ab sofort an jedem Mittwoch von Wiesbaden aus. Wer sich schriftlich an das Netzwerk wenden möchte, kann seinen Fall auch online auf www.netzwerk-gegen-diskriminierung-hessen.de melden.
Pressemitteilung des Kreisausländerbeirates, 5. Februar 2013