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Kreis Gießen | 04.09.2009 | ||
An Zuwanderungsregeln scheiden sich die Geister Kandidaten zur Bundestagswahl beantworten Fragen des Kreisausländerbeirats - Spracherwerb für Integration entscheidend | |||
GIESSEN (cvg). Es war ein komplexes Fragenpaket, das Rüdiger Veit (SPD), Helge Braun (CDU), Wolfgang Greilich (FDP), Tom Koenigs (Grüne) und Dennis Stephan (Die Linke) während der jüngsten Sitzung des Kreisausländerbeirats vorgelegt bekamen. Wie geht es weiter mit Integrationskursen, wie sieht es mit der Sprachkursteilnahme für Geduldete aus, Arbeitsmöglichkeiten oder Kommunalwahlrecht und der doppelten Staatsbürgerschaft waren nur einige der Fragen. Wolfgang Greilich, Rüdiger Veit und Helge Braun wiesen zu Beginn auf ihren engen Zeitplan hin, so dass kaum die Möglichkeit bestehe, alle Fragen vollständig zu beantworten. Dass der Einbürgerungstest von rund 90 Prozent der Teilnehmer bestanden werde, deutete Wolfgang Greilich als Zeichen für den Erfolg der Integrationskurse. Stephan, der in Vertretung für den Bundestagskandidaten der Linken, Jonas Ahlgrimm gekommen war, bezeichnete den Einbürgerungstest allerdings als "überflüssig". Einmütig hoben die vier Kandidaten für die anstehende Bundestagswahl und Stephan dagegen eine vernünftige Beherrschung der deutschen Sprache als Grundlage für jeglichen Schul- und späteren beruflichen Erfolg hervor. Greilich wies darauf hin, dass es inzwischen auch unter Schulanfängern aus originär deutschen Familien immer mehr gebe, die ebenfalls von Anfang an wegen sprachlichen Unvermögens nicht dem Unterricht folgen können. Dies sei ein generelles Problem. Veit unterstrich, dass Kinder "dem Unterricht in deutscher Sprache folgen können müssen". An der Frage, wie die Zuwanderung nach Deutschland geregelt werden soll, schieden sich die Geister. Veit sagte, es sei Irrsinn, dass in Deutschland geborene Kinder ausländischer Familien, die hier aufgewachsen und bestens integriert seien, plötzlich in das Ursprungsland ihrer Familie abgeschoben werden sollen, nur weil ihren Eltern in der Vergangenheit ein Fehler unterlaufen sei. Veit trat in dem Zusammenhang für die Abschaffung des Anfang der neunziger Jahre eingeführten Asylbewerbergesetzes ein. Die Voraussetzungen hätten sich inzwischen vollständig geändert. |
Kreisausländerbeirat Gießen
Gießener Anzeiger 4.9.09 (27. KAB-Sitzung)
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