Kreis-Ausländerbeirat begeistert vom internationalen Garten
Gießen (sha) Die Präsentation sehr unterschiedlicher und interessanter Kleinprojekte »mit und für MigrantInnen« stand am Dienstag im Mittelpunkt einer Sitzung des Kreis-Ausländerbeirats. Dessen Vorsitzende, Françoise Hönle aus Lich, hieß dazu auch die Kreispolitiker Isabel de Jesús-Domicke (CDU), Rita Zimmermann (SPD), Günther Semmler (FW) und Ewa Wenig (Grüne) willkommen.
»Wer die Hände in der Erde hat, wer einen Garten pflegt, der ist tatsächlich hier angekommen und zuhause.« Mit dieser Feststellung verwies Hönle auf das erste der drei Projekte. Dr. Virpi Nurmi, Diplom-Biologin aus Finnland, die mit ihrer Familie seit 2003 erneut in Deutschland lebt, führte die begeisterten Besucher durch den »Internationalen Garten der Kulturen«, den sie gemeinsam mit zahlreichen Kindern verschiedenster Nationalitäten auf den Grünflächen in der Nähe des Zentrums für interkulturelle Bildung und Zusammenarbeit (ZIBB) in Gießen angelegt hat.
Durch großzügige Spenden der Gesellschaft für Soziales Wohnen in Gießen (GSW)sei es möglich gewesen, so Nurmi, die unterschiedlichsten Zier- und Nutzpflanzen zu erwerben und so aus einer ehemals kargen Grünfläche »beinahe eine Oase« entstehen zu lassen. Neben der Aussaat und Pflanzung sowie der Pflege der unterschiedlichen Gewächse hatten Nurmi und die Kinder in den vergangenen Jahren zudem Nistplätze und Futterquellen für Vögel eingerichtet. Die Früchte ihrer Arbeit konnten die fleißigen Gärtner bereits einfahren - auf verschiedenen, vom ZIBB veranstalteten Hoffesten wurde selbst gezogenes Gemüse ebenso verkauft wie diverse Teesorten auf der Basis selbst angebauter Kräuter aus vielen verschiedenen Regionen der Erde. Eine besondere Auszeichnung für ihre Arbeit erhielten Nurmi und ihre Helfer in diesem Jahr: Die Stadt verlieh ihnen ihren Umweltpreis.
Sprachkurse auf Interessentinnen ausrichten
Die Gießener Stadtverordnete und ehemalige Sprachkurslehrerin Hannelore Kraushaar-Hoffmann und die Geschäftsführerin des Vereins für Kultur- und Sozialarbeit, Manuela Knauer, informierten den Ausschuss über die Bedeutung »niedrigschwelliger« Sprachkurse. Sie betonten die Wichtigkeit solcher Angebote, die in besonderer Weise auf die Bedürfnisse gerade muslimischer Frauen eingingen. Häufig werde übersehen, dass viele, oftmals türkische Frauen, die seit zehn oder sogar 20 Jahren in Deutschland lebten, deshalb mangelhafte Deutschkenntnisse besäßen, weil die Angebote herkömmlicher Sprachkurse in den größeren Städten für sie keine Option darstellten: Die »äußeren Bedingungen« stimmten nicht.
So hätten Frauen aus den ländlichen Regionen Anatoliens oft nur zwei bis drei Jahre die Schule besucht, müssten aber in Deutschkursen oft gemeinsam Leuten lernen, die über eine viel höhere Schulbildung verfügten. Dies führe zu Misserfolgen und Frustrationen, so dass zahlreiche der Teilnehmerinnen nach kurzer Zeit aufgäben. Ziel von niedrigschwelligen Kursen sei es daher, durch den gezielten Einsatz bestimmter Lehrbücher dieser Personengruppe das Lernen zu erleichtern. Große Bedeutung komme außerdem der Wohnortnähe und einer parallel zum Kurs möglichen Kinderbetreuung zu. Gerade türkische Frauen, so Kraushaar-Hoffmann, hätten häufig viele Kinder. Der Lernerfolg der Teilnehmerinnen bestätige dieses speziell angepasste Konzept der niedrigschwelligen Sprachkurse.
Kinder auf dem Weg ins Leben begleiten
Abschließend stellte Hönle ihr Projekt der ehrenamtlichen Betreuung von Schülern in Lich vor. Seit 2000 unterstützt und fördert dort die Initiative des Forums für Völkerverständigung Lich zahlreiche Kinder aus der (2006 aufgelösten) Asylbewerberunterkunft durch Hausaufgabenhilfe und gezielte Nachbereitung des Schulunterrichts. Seit 2004 wird das ehrenamtliche Engagement der Kreisausländerbeiratsvorsitzenden durch Jörg Hennecke und Detlev Sanner ergänzt. Auch Mechthild Mengler aus Alten-Buseck unterstützt die ehrenamtliche Betreuung von Schüler. Nachdem die Asylunterkunft aufgelöst wurde, besuchen Hönle und deren Mitstreiter die Kinder und Jugendlichen in ihren jeweiligen Wohnungen. Das Spektrum ihrer Unterstützungsleistung reicht von der Vorschule bis zur elften Klasse der Oberstufe, schließt Hilfe beim Verfassen von Bewerbungen mit ein.
Durch großzügige Spenden der Gesellschaft für Soziales Wohnen in Gießen (GSW)sei es möglich gewesen, so Nurmi, die unterschiedlichsten Zier- und Nutzpflanzen zu erwerben und so aus einer ehemals kargen Grünfläche »beinahe eine Oase« entstehen zu lassen. Neben der Aussaat und Pflanzung sowie der Pflege der unterschiedlichen Gewächse hatten Nurmi und die Kinder in den vergangenen Jahren zudem Nistplätze und Futterquellen für Vögel eingerichtet. Die Früchte ihrer Arbeit konnten die fleißigen Gärtner bereits einfahren - auf verschiedenen, vom ZIBB veranstalteten Hoffesten wurde selbst gezogenes Gemüse ebenso verkauft wie diverse Teesorten auf der Basis selbst angebauter Kräuter aus vielen verschiedenen Regionen der Erde. Eine besondere Auszeichnung für ihre Arbeit erhielten Nurmi und ihre Helfer in diesem Jahr: Die Stadt verlieh ihnen ihren Umweltpreis.
Sprachkurse auf Interessentinnen ausrichten
Die Gießener Stadtverordnete und ehemalige Sprachkurslehrerin Hannelore Kraushaar-Hoffmann und die Geschäftsführerin des Vereins für Kultur- und Sozialarbeit, Manuela Knauer, informierten den Ausschuss über die Bedeutung »niedrigschwelliger« Sprachkurse. Sie betonten die Wichtigkeit solcher Angebote, die in besonderer Weise auf die Bedürfnisse gerade muslimischer Frauen eingingen. Häufig werde übersehen, dass viele, oftmals türkische Frauen, die seit zehn oder sogar 20 Jahren in Deutschland lebten, deshalb mangelhafte Deutschkenntnisse besäßen, weil die Angebote herkömmlicher Sprachkurse in den größeren Städten für sie keine Option darstellten: Die »äußeren Bedingungen« stimmten nicht.
So hätten Frauen aus den ländlichen Regionen Anatoliens oft nur zwei bis drei Jahre die Schule besucht, müssten aber in Deutschkursen oft gemeinsam Leuten lernen, die über eine viel höhere Schulbildung verfügten. Dies führe zu Misserfolgen und Frustrationen, so dass zahlreiche der Teilnehmerinnen nach kurzer Zeit aufgäben. Ziel von niedrigschwelligen Kursen sei es daher, durch den gezielten Einsatz bestimmter Lehrbücher dieser Personengruppe das Lernen zu erleichtern. Große Bedeutung komme außerdem der Wohnortnähe und einer parallel zum Kurs möglichen Kinderbetreuung zu. Gerade türkische Frauen, so Kraushaar-Hoffmann, hätten häufig viele Kinder. Der Lernerfolg der Teilnehmerinnen bestätige dieses speziell angepasste Konzept der niedrigschwelligen Sprachkurse.
Kinder auf dem Weg ins Leben begleiten
Abschließend stellte Hönle ihr Projekt der ehrenamtlichen Betreuung von Schülern in Lich vor. Seit 2000 unterstützt und fördert dort die Initiative des Forums für Völkerverständigung Lich zahlreiche Kinder aus der (2006 aufgelösten) Asylbewerberunterkunft durch Hausaufgabenhilfe und gezielte Nachbereitung des Schulunterrichts. Seit 2004 wird das ehrenamtliche Engagement der Kreisausländerbeiratsvorsitzenden durch Jörg Hennecke und Detlev Sanner ergänzt. Auch Mechthild Mengler aus Alten-Buseck unterstützt die ehrenamtliche Betreuung von Schüler. Nachdem die Asylunterkunft aufgelöst wurde, besuchen Hönle und deren Mitstreiter die Kinder und Jugendlichen in ihren jeweiligen Wohnungen. Das Spektrum ihrer Unterstützungsleistung reicht von der Vorschule bis zur elften Klasse der Oberstufe, schließt Hilfe beim Verfassen von Bewerbungen mit ein.
Aus der Gießener Allgemeinen Zeitung vom 18. Juni 2009 (Online: 17. Juni 2009)